Entführung aus der Lindenstraße ist ein deutscher Fernsehfilm, der 1995 anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Fernsehserie Lindenstraße von George Moorse unter anderem mit Darstellern der Serie produziert wurde. Die Erstausstrahlung erfolgte am 10. Dezember 1995.
Handlung
Die Fernsehserie Lindenstraße der ARD soll nach zehn Jahren abgesetzt werden. Der Chef-Programmierer der GEZ Detlef Hase ist als großer Fan der Seifenoper – und im Speziellen der von Marie-Luise Marjan verkörperten Helga Beimer – höchst empört und sucht einen Ausweg. Während der Dreharbeiten erscheint er unbemerkt im Studio und entführt Marie-Luise Marjan direkt hinter den Kulissen. Er verschleppt sie in ein leerstehendes Schloss, das einer entfernten Verwandten gehört, und dreht ein Video, in dem sie seine Forderung verkündet, dass die Lindenstraße weiterhin produziert wird, ansonsten würde er die Daten aller GEZ-Zahler löschen. Als Zeichen seines Könnens löscht er die Daten der Stadt Bad Schwartau. Dabei verrät er allerdings seine Identität und beim Durchsuchen seiner Wohnung findet die Polizei eine Karte, auf der die Lage des Schlosses markiert ist. Hase schafft es allerdings gemeinsam mit Marie-Luise Marjan, die inzwischen auf seiner Seite ist, vor dem SEK zu fliehen und verschanzt sich im Computerraum der GEZ-Zentrale. Dort wird er zwar wenig später verhaftet, schafft es aber vorher, ein Computervirus zu aktivieren, das nun automatisch die GEZ-Daten löscht und nur von ihm deaktiviert werden kann. Daher wird schließlich der Forderung nach einer Fortsetzung der Lindenstraße nachgegeben, offiziell wegen der zahlreichen Demonstranten, die selbiges fordern. In der letzten Szene wird Hase von Marie-Luise Marjan im Gefängnis besucht und sie bietet ihm an, nach Absitzen seiner Strafe als Schauspieler bei der Lindenstraße zu beginnen.
Darsteller
Der Protagonist Detlef Hase wird von Herbert Feuerstein verkörpert, Marie-Luise Marjan und Fritz Pleitgen, der Intendant des WDR, treten als sie selbst auf. Daneben wirken fast alle Mitglieder des damaligen Lindenstraße-Ensembles in anderen Rollen mit.
Bezüge in der Serie
In der Folge 528 der Lindenstraße (14. Januar 1996) hat Herbert Feuerstein einen kurzen Auftritt als Schornsteinfeger, der Helga Beimer vor dem Hauseingang begegnet, wobei er sie mit Namen anredet und ebenfalls zu verehren scheint. Dies könnte als Einlösung des Versprechens an Detlef Hase interpretiert werden.
In Folge 576 (15. Dezember 1996) sieht man einen Ausschnitt von Entführung aus der Lindenstraße im Fernsehen. Erich sagt darauf zu Helga: „Wir hätten uns die Kabelgebühren eigentlich sparen können: Siebenundzwanzig Programme, und nur Mist.“
Weblinks
- Beschreibung des Films (Memento vom 20. Mai 2017 im Internet Archive) im Dirk Jasper FilmLexikon
- Beschreibung der Berliner Zeitung
- Entführung aus der Lindenstraße bei IMDb




