Die Spielzeit 1964/65 war die zweite Saison der deutschen Bundesliga der Männer. Deutscher Meister wurde der SV Werder Bremen, Torschützenkönig Rudi Brunnenmeier vom TSV 1860 München mit 24 Toren.

Saisonüberblick

Dem als Außenseiter gestarteten Werder Bremen gelang es, den Titelverteidiger 1. FC Köln auf Distanz zu halten. Da die Bundesliga zur nächsten Saison von 16 auf 18 Mannschaften aufgestockt wurde, verblieben die beiden eigentlich sportlich abgestiegenen Mannschaften des Karlsruher SC und des FC Schalke 04 in der Liga. Dagegen musste Hertha BSC wegen Zahlung zu hoher Gehälter und Handgelder zwangsweise absteigen. Bis dato waren maximal 1500 DM als Vertragsspielergehalt zulässig. Dies ist bis heute der einzige Zwangsabstieg eines Bundesligisten, der nicht gleichzeitig auch sportlich abgestiegen ist. Das Fehlen einer Regelung, wie im eingetretenen Fall des Zwangsabstiegs einer Mannschaft außerhalb der Abstiegsränge mit den sportlich abgestiegenen Vereinen zu verfahren ist, führte zur Entscheidung, die Liga auf 18 Mannschaften aufzustocken und den beiden letztplatzierten Mannschaften den Abstieg zu ersparen. Als Ersatz für Hertha BSC wurde für die kommende Saison Tasmania Berlin ausgewählt, da ein Berliner Verein vertreten sein sollte.

In dieser Bundesligasaison wurden auch die ersten Strafen gegen Vereine wegen des ungebührlichen Verhaltens ihrer Fans ausgesprochen. Hertha BSC musste 500 DM Strafe zahlen, weil dem Stürmer Uwe Klimaschefski nach erfolgtem Torschuss von eigenen Fans, die den Rasen stürmten, das Trikot vom Leib gerissen wurde. Außerdem musste Borussia Neunkirchen 3.000 DM zahlen, weil ein Fan aus Neunkirchen nach einem Foul des Bremers Horst-Dieter Höttges an einem Neunkirchener Spieler auf den Platz rannte und Höttges auf den Rasen schubste.

Abschlusstabelle

  • Deutscher Meister und Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1965/66: SV Werder Bremen
  • DFB-Pokal-Sieger und Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1965/66: Borussia Dortmund
  • Abstieg in die Regionalliga Berlin 1965/66: Hertha BSC (Lizenzentzug)
  • Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    Tabellenverlauf

    Zuschauertabelle

    Torschützenliste

    Die Meistermannschaft des SV Werder Bremen

    Trainerwechsel

    Zu- und Abgänge im Spielerkader 1964/65

    SV Werder Bremen

    SV Werder Bremen, 1. Platz, TR Willy Multhaup, 1963/64: 10. Rang

    1. FC Köln

    1. FC Köln, 2. Platz, TR Georg Knöpfle, 1963/64: 1. Rang

    Borussia Dortmund

    Borussia Dortmund, 3. Platz, TR Hermann Eppenhoff, 1963/64: 4. Rang

    TSV München 1860

    TSV München 1860, 4. Platz, TR Max Merkel, 1963/64: 7. Rang

    Hannover 96

    Hannover 96, 5. Platz, TR Helmut Kronsbein-, 1963/64: BL-Aufsteiger

    1. FC Nürnberg

    1. FC Nürnberg, 6. Platz, TR Gunther Baumann (neu für Jenö Csaknady), 1963/64: 9. Rang

    MSV Duisburg

    MSV Duisburg, 7. Platz, TR Rudi Gutendorf, ab 2. März 1965 Wilhelm Schmidt, 1963/64: 2. Rang

    Eintracht Frankfurt

    Eintracht Frankfurt, 8. Platz, TR Ivica Horvat, 1963/64: 3. Rang

    Eintracht Braunschweig

    Eintracht Braunschweig, 9. Platz, TR Helmuth Johannsen, 1963/64: 11. Rang

    Borussia Neunkirchen

    Borussia Neunkirchen, 10. Platz, TR Horst Buhtz, 1963/64: BL-Aufsteiger

    Hamburger SV

    Hamburger SV, 11. Platz, TR Georg Gawliczek, 1963/64: 6. Rang

    VfB Stuttgart

    VfB Stuttgart, 12. Platz, TR Kurt Baluses, ab 8. März 1965 Rudi Gutendorf, 1963/64: 5. Rang

    1. FC Kaiserslautern

    1. FC Kaiserslautern, 13. Platz, TR Günter Brocker, ab 24. Februar 1965 Werner Liebrich, 1963/64: 12. Rang

    Hertha BSC

    Hertha BSC, 14. Platz, TR Josef Schneider, ab 9. März 1965 Gerhard Schulte, 1963/64: 14. Rang

    Karlsruher SC

    Karlsruher SC, 15. Platz, TR Kurt Sommerlatt, ab 28. Januar 1965 Helmut Schneider, 1963/64: 13. Rang

    FC Schalke 04

    FC Schalke 04, 16. Platz, TR Fritz Langner, 1963/64: 8. Rang

    Kader

    Schiedsrichter

    Literatur

    • „Heidschnucke schlägt Geißbock“: Wir – Kinder der Bundesliga, Saison 64/65, Serie in: Reviersport 9/2013, S. 52.
    • Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: DSFS Bundesliga-Chronik 1964/65, März 2018 (PDF; 4,4 MB)

    Weblink

    • Ben Redelings: „Verheerende Naturkatastrophe“ – Als der BVB gegen Schalke schon zur Halbzeit Sekt trank. In: n-tv.de. ntv Nachrichtenfernsehen GmbH, 10. Juni 2023; abgerufen am 10. Juni 2023. 

    Einzelnachweise


    30 08 1964 Fotos und Bildmaterial in hoher Auflösung Alamy

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